Romance

Ein Buch wie Sardischer Honig

Die Sonne brennt vom Himmel, doch die Seeluft kühlt die Haut und verleiht dem Leben eine Leichtigkeit, wie man sie nur im Mittelmeerraum findet. Cristina Caboni lebt auf Sardinien und züchtet Bienen. Das Prinzip „Schreib, was du kennst“ führt sie damit auf eine ganz neue Ebene.
Mit „Die Honigtöchter“ entführt sie uns Leser mit an die Küste, zu Honig, Blumen und Abenden voll Limoncello. Man fühlt sich versetzt in eine Welt, in der Hektik ein Fremdwort ist, wo die Leute noch heute so leben wie vor 50 Jahren und in der das allen gefällt. Es ist ein gelungenes Sommerbuch, das man im Schatten unter einem Baum, die nackten Füße im Gras oder am Strand mit dem Rauschen des Wassers in den Ohren und einem kühlen Glas Limonade neben sich genießen sollte. Denn es läd zum Träumen ein, von weiß gekalkten Häusern und engen Gassen.


Die Honigtöchter.
von Cristina Caboni
übersetzt von Ingrid Ickler
erschienen bei Blanvalet
ISBN: 978-3-7341-0277-6
Preis: 9,99€
Leseprobe

Bewertung: ★★★☆☆


Die Geschichte handelt von Angelica, die sich als fahrende Imkerin um Bienen kümmert. Sie erbt von einer verstorbenen Tante ein kleines Cottage in ihrer Heimat Sardinien und als sie dorthin zurückkehrt, stellt sie Fest, dass über manche Sachen kein Gras wächst. Nicht über die Konflikte in ihrer Familie, nicht über die inseltypischen Geheimnisse und schon gar nicht über Nicola, in den sie schon seit ihrer Kindheit verliebt ist.
Es ist ein sommerliches, leichtes, romantisches Buch, das ich mir damals als Übergangslektüre gekauft habe. Leider ist es auch genau das. Leichte Lektüre, die man auf dem Strandtuch lümmelnd liest, wenn die Tage zu schön und zu heiß für Weltliteratur sind. Ich selbt liebe eine gute Romanze und das Setting, die Protagonistin mit längst verwundenen Konflikten zu konfrontieren ist ja praktisch Romance-Standard. Doch Caboni macht das sehr geschickt und kurzweilig. Das Buch unterhält in erster Linie und das ist absolut ausreichend. Der Schreibstil ist locker und der Titel liest sich zügig in einem fort. Man wird nicht nächtelang wach liegen, um das Gelesene zu verwinden, aber das versucht das Buch auch gar nicht. Es ist ein Titel, zu dem man greift, wenn man Zerstreuung sucht. Als Urlaubslektüre ist es damit perfekt.

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