Romance

Savoir vivre

Es gibt Neuigkeiten von Julie Caplin! Die Britin hat den nunmehr zehnten Band der Romantic-Escapes-Reihe nachgelegt und ich habe natürlich nicht gezögert, auch diesen zu verschlingen. Alles nur für euch natürlich…
Zuerst aber eine Frage an euch, meine treuen Leser: Gibt es euch? Lasst doch mal etwas von euch hören. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir die Kommentarspalten füllt, gern auch immer mit Buchtipps für mich. Schließlich tut es uns allen gut, ab und zu auch mal aus unserer Bubble rauszukommen. Nun aber zum umwerfenden Buch des heutigen Beitrags:


Das kleine Weingut in Frankreich.
Romantic Escapes Band 10
von Julie Caplin
übersetzt von Christiane Steen
erschienen bei Rowohlt Taschenbuch
ISBN 978-3-499-01457-4
TB: 13,00€ E-Book: 9,99€

Bewertung: ★★★★★

Hattie hat nur noch eine Chance, sich als Eventplannerin zu beweisen: Die Hochzeit ihrer Cousine auf einem zauberhaften Schloss in der französischen Champagne. Als sie jedoch dort ankommt, sind die Räumlichkeiten heruntergekommen, ihre Cousine ist nicht zu erreichen und die Franzosen geben sich unkooperativ. Bis auf Luc, dessen Charme Hattie sofort um den kleinen Finger wickelt…


Wie ihr wisst, bin ich ein großer Fan der Reihe. Natürlich haben Romanzen oft ihre Schwächen. Die Protagonistinnen sind oft unsichere Mäuschen, die nur langsam aus ihrem Schneckenhaus kriechen. Auch dieses Buch kann sich nicht ganz davon freisprechen. Doch im Gesamten ist das nur ein kleiner Kritikpunkt an einem äußerst gelungenen Unterhaltungsroman.
Julie Caplin gelingt es ganz wunderbar, traumhafte Orte, lokale Kulinarik und eine Prise Romantik so miteinander zu verweben, dass das Ergebnis verlässlich gut ist. Das ist mehr, als man von so manchem Konkurrenzroman behaupten kann. Wo Caplin draufsteht, ist Caplin drin und die Leser können sich darauf verlassen. Das ist meiner Meinung nach die größte Stärke dieser Reihe und kommt auch hier wieder wunderbar zum Tragen. Der Leser findet in Hattie eine selbstständige, aufopferungsvolle, leidenschaftliche Protagonistin, die im Verlauf des Buches lernt, die eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren. Nachvollziehbar, fällt das doch vielen von uns in der Realität schwer. Die männlichen Konterparts, wie hier auch Luc, sind keine Machos. Sie haben es nicht nötig, etwas heraufzubeschwören, das so leicht in toxische Maskulinität umschwingt. Natürlich wäre es schön, im weiteren Verlauf der Reihe auch mal queere Hauptcharaktere zu lesen, doch auch für Autoren gilt: Schuster, bleib bei deinen Leisten und Autor, schreib, was du kennst. Nur so bleibt eine gewisse Authentizität erhalten. Trotzdem, Frau Caplin, ich wäre sehr gespannt.

Doch ich schweife ab. Neben herzlichen Charakteren haben wir auch noch einen fantastischen Schauplatz: Ein Château mit eigenem Weinanbau in der Champagne. Dass es da um Genuss und das französische Savoir Vivre gehen muss, ist selbstverständlich. Das gelingt Caplin mühelos, doch meiner Meinung nach, könnte Hattie sich noch etwas mehr für Wein und Essen begeistern. Allerdings ist die ja Eventplanerin und nicht Sterneköchin. Diesen Tod mussten wir wohl also sterben.
Das Buch ist in sich abgeschlossen und auch ohne die anderen Bände gelesen zu haben, findet man sehr gut in die Geschichte. Sie macht wie immer Lust auf mehr… und auf Meer. Es ist ein herrliches Urlaubsbuch, auf Sardinien genauso wie auf Balkonien und wer ein Last-Minute-Geschenk zum Muttertag braucht, ist damit bestens beraten.

Ich freue mich jetzt schon auf einen möglichen Band 11.

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