Vorsatz: Abenteuer
Ich lebe noch! Entgegen aller Erwartungen, wissenschaftlicher Prognose, schierer Vernunft, habe ich die Fressgelage des Jahreswechsels ohne größere Blessuren überlebt. Der Januar ist geradezu vorbeigerast und viele von uns haben all ihre guten Vorsätze über den Haufen geworfen.
Machen wir uns also nichts vor. Eine vermeintlich bessere Version von uns selbst werden zu wollen in allen Ehren, doch sollten wir uns nicht so darauf festlegen, hochgesteckte Ziele zu erreichen, deren Verfehlen uns mit Schuldgefühlen und dem bitteren Beigeschmack des Versagens zurücklässt. Man versucht uns gern glauben zu machen, dass schon der Versuch einen adelt, doch unter dem Strich messen wir uns oft nur daran, wie viele Häkchen wir auf unserer jährlichen To-Do-Liste setzen können.
Meine heutige Empfehlung gebe ich euch mit der Aufforderung, den ganzen Mist über Bord zu werfen. Atmet durch, lacht aus vollem Halse und nehmt euch lieber vor, Erinnerungen zu schaffen, die euch ein Leben lang bleiben. Viele von uns wollen mehr reisen und wenige haben das nötige Kleingeld um durch die Welt zu jetten. Der heutige Titel zeigt euch einen anderen Weg.

Die schönsten Wochenendtripps. 52 Topziele in Europa
von Peer Pierrot und Felix Woerther
erschienen bei POLYGLOTT
ISBN: 978-3-8464-0982-4
Preis: 26,00€
Bewertung: ★★★★☆
Wie der Name schon sagt, ist dieses Buch prall gefüllt mit Fernweh. 52 Städteziele in ganz Europa sind so aufbereitet, dass man an einem Wochenende einen realistischen Eindruck von diesen tollen Orten bekommt. Ein kleiner Ausbruch aus dem Alltagstrott und herrlich zum Sich-weg-träumen.
Aufgeteilt in Regionen stellen die Autoren 52 europäsche Städte vor, die man an einem Wochenende zwar nicht ganz erkunden kann, aber um sich schock zu verlieben, reicht es allemal aus. Für jedes Wochenende im Jahr kann man sich ein neues Ziel stecken und für unterschiedlich viel Geld unvergessliche Eindrücke sammeln.
Ich ziehe dem Buch einen Stern ab, weil mir die Fotos von den Orten zu klein und zu wenig sind, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Die vier Sterne, die es sich aber erkämpft bekommt es für die folgenden herausragenden Punkte:
- Die Bandbreite der Zielorte ist großartig. Man findet neben Metropolen wie London und Paris, die natürlich nicht fehlen dürfen, auch versteckte Perlen und verkannte Schönheiten wie Dubrovnik, Kopenhagen, Porto und Budapest. Keine Region geht unter und wirklich jeder kann etwas Neues entdecken.
- Zu jedem Ort sind beispielhafte Reisedauern mit dem Zug oder per Flieger aus Berlin, Frankfurt, München, Zürich und Wien angegeben. So kann man immer auf einen Blick sehen, ob sich der Trip für einen eignet.
- Es werden immer die top Sehenswürdigkeiten vorgestellt, teilweise mit Öffnungszeiten, aber immer mit den zugehörigen Websites. So bekommt man schon vor der Reise ein Gefühl für mögliche Aktivitäten.
- Das wird optimal ergänzt mit einer Übersicht der Stadtzentren, auf der die Sehenswürdigkeiten hinterlegt sind. In Kombination mit den Hotelvorschlägen in verschiedenen Preisklassen und einer Reisezeitempfehlung ist man bestens ausgestattet, um so viel wie möglich aus seinem Kurzurlaub herauszuholen.
Insgesamt finde ich es schön, sich mal nicht nur instagramreife Luxus-Resort-Urlaube anzuschauen, sondern die Orte zu sehen, die, nun ja, nicht gerade vor der Haustür, aber doch zumindest die Straße runter zu finden sind. Es ist eine tolle Möglichkeit, auch mit kleinem Budget ein wenig über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und die Welt zu sehen. Dabei wird man regelrecht angeregt, die Städte auf eigene Faust zu erkunden und den Flair Europas und das Gefühl zu genießen, dass einem manchmal auch die ganze Welt zu Füßen liegt.
Mehr aus dem Polyglott-Verlag gibt es von mir bald. Lasst mich gern wissen, wie ihr zu Kurztrips steht und ob ihr schon einen Urlaub für dieses Jahr geplant habt. Cheerio.

